Der Ort, an dem unsere Reise aus dem Entzug für unsere jungen Menschen im COME IN! losgeht
Ein kleiner Bericht von Wiebke Baumhoever:
Das Sommerfest in Bokholt hat mich sehr beeindruckt! Ich wurde sehr herzlich empfangen, konnte mir die Klinik ansehen und mit einigen Pädagoginnen sprechen. Die einmütige Einschätzung ist, dass die „Nachklinik-Therapie“ die wichtigste Möglichkeit ist, die sogenannte „Drehtür“ zu durchbrechen. Viele Patientinnen und Patienten verlassen die Klinik entgiftet und sind wenige Monate später schon wieder zurück, wenn sie unmittelbar wieder in ihren bekannten Strukturen zurückkehren, ohne weiter therapiert zu werden.
Die aktuell verbreitetste Suchterkrankung ist die Medikamentenabhängigkeit. Zur Zeit werden sowohl weibliche und männliche Suchterkrankte in der Klinik behandelt, was zu vielen zwischenmenschlichen Herausforderungen für das Klinikteam führt (Beziehungen sind strikt verboten).
Sehr großen Anklang findet Sport (es gibt einen eigenen Fitnesraum / Tischtennisplatte / Volleyballfeld), aber vor allem auch die Kunsttherapie. Der Aufenthaltsraum wurde gerade von den Patienten mit großer Begeisterung neu gestaltet.
Das Fest wurde von dem Küchenteam / Pflegeteam und vielen Patienten gemeinsam ausgestaltet mit Kuchenbüffet, Grill, Obst etc. Höhepunkt war die Theatergruppe „wilde Bühne“ aus Bremen, in der ehemalige Suchtkranke gemeinsam Theater spielen. Sie haben ein Stück über Van Gogh aufgeführt, in dem es um die unterschiedlichen Formen von Rausch ging - vom Farbrausch, Selbstverletzung bis zum Absinth. Die Stimmung war wirklich sehr positiv, auch einige Nachbarn waren zu Gast und haben sich sehr gefreut, dass es ein so entspannt Miteinander herrscht.
Ich habe dieses Fest sehr beeindruckt verlassen, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so unglaublich engagiert und positiv waren!